16-02-2022

Mit Ausnahme psychometrischer Fragebögen kommen die Inhalte der Embloom-Plattform nicht ohne Designelemente aus: Bilder, Grafiken oder ganze Videos – unsere Designer sind überall involviert. Doch insbesondere die Gestaltung von Kinder- und Jugendinhalten stellt nochmal eine ganz neue Herausforderung dar. Um ein Bild von diesem Arbeitsprozess zu erhalten, haben wir unsere Fragen an unsere Designerin Stanni Otten gerichtet:

Wie funktioniert die Zusammenarbeit zwischen dem Content Development und dem Design-Team ganz allgemein?
Bei einem neuen Projekt erarbeite ich zunächst einen oder mehrere Vorschläge, um diese Optionen dann mit den zuständigen Psychologen zu besprechen. So will ich sicherstellen, dass meine Ideen gut zu den von den Kolleginnen entworfenen Inhalten passen. Meist haben sie bereits eine bestimmte Richtung vor Augen und geben mir die Freiheit, das umzusetzen, was ich sinnvoll finde.

Bisher standen ja eher Designelemente für Erwachsene im Zentrum deiner Arbeit. Was ist der Unterschied in der Gestaltung von Kinder- und Jugendinhalten im Vergleich zu Erwachsenen?
Im Allgemeinen sind die Gesichtsausdrücke und die Mimik der Charaktere für Kinder viel klarer, eindeutiger. Dazu kann man sich einfach im Alltag mal umschauen: Die meisten Protagonisten werden mit großen Augen dargestellt. So visualisieren die Illustratoren einen sehr deutlichen Emotionsausdruck. Gleichzeitig sind die Charaktere für Kinder auch sehr bunt gehalten. Anatomisch hingegen müssen sie nicht ganz korrekt sein, es wird vielmehr der Fokus auf ihren Kopf und ihre Augen gerichtet. Oft sind zum Beispiel die Helden in Cartoons für Kinder selbst auch jünger, sodass es ganz leicht fällt, sich mit ihnen zu identifizieren.

Welche Überraschungen und Herausforderungen haben sich im Arbeitsprozess gezeigt?
Den richtigen Zeichenstil für die gesetzte Zielgruppe zu finden, ist ein Prozess, der eigentlich nie abgeschlossen ist. Der Stil für Inhalte für 8-Jährige kann sich stark von dem unterscheiden, der 12-Jährige anspricht. Einen einheitlichen Stil zu finden, der auf die gesamte Zielgruppe wirkt, war eine echte Herausforderung! Denn es gibt zwischen diesen Altersgruppen  einen großen Entwicklungsunterschied. 12-Jährige gehen bereits in die weiterführende Schule, sie sind viel reifer. Ihre Mathebücher kommen beispielsweise schon mit eine nüchternen, sachlichen Gestaltung daher und man findet darin keine fröhlichen Illustrationen mehr.

Letztendlich habt ihr euch entschieden, die Übungen von Maskottchen begleiten zu lassen. Was war die Idee dahinter und welche Funktionen erfüllen die beiden?
Wir wollten die Gestaltung von Kinder- und Jugendinhalten so frisch wie möglich halten, damit die Empfänger nicht nur lange Textstücke zu sehen bekommen. Die Bilder tragen vor allem die Geschichte, die wir erzählen wollen. Hoffentlich helfen sie auch dabei, die Aufmerksamkeit der Kinder auf sich zu ziehen, damit sie die Theorie besser aufnehmen können. Ein schönes Bild kann im Idealfall dazu beitragen, dass sich jemand an eine therapeutische Intervention oder einen Rat erinnert, wenn er oder sie sich die Bilder ins Gedächtnis ruft. Gleichzeitig helfen die beiden auch als Orientierungspunkt durch die verschiedenen Übungen.

Designexperten werden an vielen Stellen benötigt. Warum arbeitest du gerne im Content Design mit dem Fokus auf psychischer Gesundheit?
Indem ich meine Arbeit darauf verwende, hoffe ich, dass ich den Menschen ein wenig bei den Herausforderungen helfen kann, denen sie in ihrem Leben begegnen. Wenn meine Illustrationen etwa den Tag ein wenig bunter machen oder eine Übung verständlicher wird, dann war meine Mission erfolgreich!

Vielen Dank für die Einblicke in deine Arbeit!